Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!

(Euskirchen) „Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“ ist eine viel beachtete Aktion des Seniorenverband BRH, die sich auch an die Medien richtet, wenn ältere Menschen in einen Nachteil gesetzt werden. Der Zuspruch ist groß, wenn sich die Stimme der Älteren BRH bei Ungerechtigkeiten gegenüber älteren Menschen aufmacht.

Und es gibt alltäglich so einiges, das diskutiert wird und gegebenenfalls verändert werden sollte. Zu oft und auch viel zu viele Missstände bleiben im Schatten zu lange unbeobachtet.

Die aktuelle BRH Aktion „Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“ beschäftigt sich mit einer Aktion der VBL, Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder, Karlsruhe.

Im Beispielsfall geht es um die Witwenrente eines alleinlebenden BRH Mitglieds. Nachdem ihr Ehemann im Frühjahr verstorben ist, steht sie (96) völlig allein im Alltag und bemüht sich seit Monaten vergeblich um die Zahlung der Rente aus dem Vertrag des Ehemanns. Die entsprechenden Anträge hatte sie dazu schon im Frühjahr eingereicht.

Zuletzt wurde sie dann im August von der VBL angeschrieben, dass sie „nur“ noch den Bescheid der Deutschen Rentenversicherung vorzulegen habe, dann würde die Rente einschließlich des Rückstands ausgezahlt. Auch dieser Aufforderung kam sie sofort nach. Aber, statt einer Zahlungsanweisung bekam sie dann überraschend eine telefonische Kontaktaufnahme durch das VBL-Büro, in der ihr gesagt wurde, sie hätte noch Seiten des Antrags nachzureichen. Ihrer Bitte, dass man – wenn die VBL nicht nach Aktenlage entscheiden könne und diese Seiten unbedingt benötige – ihr angesichts des Alters und des Stands im Alltag neue Vordrucke zusenden möge, damit sie auch dieser neuerlichen Aufforderung nachkommen kann, folgte keine Reaktion mehr: Stand Ende September. Nicht einmal einen Zwischenbericht hielt man für erforderlich.

Dann schaltete sich der Seniorenverband BRH ein, zunächst auch ergebnislos. Erst als jetzt im Oktober die Pressestelle VBL Karlsruhe energisch angesprochen wurde, kam Bewegung in dem Vorgang. Es dauerte keine zwei Tage, dann lag die Nachricht auf dem Tisch: „Die VBL hat die Rentenberechnung vorgenommen, in den kommenden Tagen wird ein schriftlicher Bescheid zugehen!“

Der BRH meint: Dieses Verhalten gegenüber einem alten Menschen zeigt deutlich auf, welche Hindernisse heute Senioren entgegenstehen. Insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und für solche, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters immer mehr Kontakte zu Gleichaltrigen einbüßen, werden hier von Amtswegen Türen verschlossen.

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