Neue Buchstabiertafel
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat eine neue Buchstabiertafel veröffentlicht. In der DIN 5009 „Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen“ wurden die bisherigen Vornamen durch Städtenamen ersetzt.
Anlass für die Veränderung war die Tatsache, dass die bisher gültige Buchstabiertafel auf die Zeit der Nationalsozialisten zurückging. Damals waren alle vermeintlich jüdischen Namen entfernt worden, aus David wurde Dora, aus Nathan wurde Nordpol. Außerdem enthält die vertraute Buchstabiertafel 16 Männer- und nur sechs Frauennamen. „Das entspricht nicht der Lebensrealität“, so das Institut.
Nun sind, bis auf zwei, alle Buchstaben mit einem Stadtnamen verbunden; das X ist durch Xanten vertreten (die einzige deutsche Stadt mit X am Anfang) statt Xanthippe, aus Emil wurde Essen. Gleich geblieben sind das Eszett und das Ypsilon. Die Buchstabiertafel wird zum Beispiel verwendet, um Namen telefonisch einfacher und sicherer durchzugeben. Die Anwendung der Buchstabiertafel ist freiwillig. Bei der Auswahl neuer Namen könnten nicht alle relevanten ethnischen und religiösen Gruppen dargestellt werden, eine geschlechtergerechte Ausgewogenheit sei nicht herstellbar. Deshalb seien Städtenamen ein guter Kompromiss, erklärt das Institut. (rp-online.de)