Pedal statt Blaulicht, mehr Polizisten auf die Fahrräder!
Beamtenbund und Seniorenverband Euskirchen machen mobil:
Pedal statt Blaulicht, mehr Polizisten auf die Fahrräder!
(Euskirchen) Die allgemeine „Unsicherheit“ ist gerade bei den älteren Bürgern in Euskirchen immer noch Alltag. Zu dem Schluss kommt der Seniorenverband BRH, der sich seit nunmehr zwei Jahren des Themas annimmt. Das Ergebnis ist deutlich: Regierung, Politik und Verwaltung beschränken sich auf fast nichts anderes als immer wieder Löcher zu stopfen.
Die unerfreuliche Situation u.a. zu den Zahlen der Wohnungseinbrüche und den Straftaten in der Öffentlichkeit veranlassten die Seniorenvertreter in den letzten Monaten dazu, alle Möglichkeiten, die zur Sicherheitsverbesserung beitragen können, auf den Prüfstand zu stellen. Zu einem Besprechungsergebnis gehörte nun die Forderung, auch in Euskirchen zu prüfen, ob die Polizei nicht verstärkt auf Pedale statt Blaulicht setzen kann. Da der Seniorenverband in der Bürgerschaft sofort unglaublich viel Zuspruch erfuhr, geriet das Thema auf die Tagesordnung des Deutschen Beamten Bundes Euskirchen (DBB).
Hier versuchte der DBB im Kreis der Vertreter aller Fachgewerkschaften zu klären, ob es eine Chance gibt, zur Stärkung der gefühlten Sicherheit gerade bei älteren Menschen mehr Polizisten auf die Fahrräder zu bekommen. Angeleitet von dem Unterthema „Präsenz ist wichtig“ und der Tatsache, dass Fahrräder bei der Polizei Euskirchen zur Verfügung stehen, glaubt der DBB, dass die Sicherheit dadurch deutlich verbessert werden kann. Und wenn das so ist, warum sollte die Möglichkeit dann keine Anwendung finden? Befürwortend wurden Argumente gesammelt: Auf dem Fahrrad sieht man einfach mehr, auf zwei Rädern kann man zudem Situationen besser einschätzen als aus dem Auto, außerdem arbeitet ein solcher Streifendienst schnell, leise und spürt mehr auf, etwa in Parks, in Unterführungen, in schmalen Straßen, die man mit dem Auto nur umkreisen kann, auf Fußgängerwegen. Auch die in der Stadt radelnden Polizisten selbst haben eher Kontakt mit den Bürgern.
Der DBB will nun über die Politik anstoßen, dass für Euskirchen einmal ein ausgefülltes Projekt gestartet wird. „Ausgefüllt“ soll heißen, nicht gelegentlich, wenn Personal da ist, sondern regelmäßige Präsenz zeigen. Zudem optimal ausgerüstet mit entsprechenden „Dienstfahrzeugen“: Fahrrad, Funktionskleidung statt Uniform sowie mit Helm. Und aktiv sein, mit Kontaktmöglichkeiten zwischen Fahrradstreifen und motorisierten Streifen.
Der DBB richtet sich auf die bekannten Gegenargumente wie Personalmangel ein, denn nach wie vor fehlt in Euskirchen selbst nach der angekündigten Verstärkung Personal im hiesigen Polizeidienst. Der DBB: „Realistisch muss davon ausgegangen werden, dass die Polizei in Euskirchen am Ende, nachdem noch viele aktive Polizisten in Pension gegangen sind, mehr Abgänge statt Zugänge haben wird!“ Zu diesem Zweck will nun der DBB die Politik und hier insbesondere den Innenminister angehen und dabei auch die ganze Absurdität der versprochenen Personalverstärkung bei der Euskirchener Polizei deutlich machen. Es ist nämlich auch Vorgabe des Ministeriums, dass die Polizisten Überstunden zwingend in den nächsten Jahren abfeiern müssen.
Der DBB-Chef Hans Burggraf: „Da unsere meisten Polizisten deutliche Überstunden leisten mussten, bedeutet der Zwang, in einer bestimmten Frist die Stunden abfeiern zu müssen, dass in Euskirchen weiterhin und auf lange Sicht häufig nur die Mindeststärke erreicht wird.“