(Euskirchen) Das war ein Schock: „An der Strippe war die weinend-schluchzende Lebensgefährtin meines Sohnes!“, berichtet uns ein BRH-Mitglied und fährt fort: „Sie teilt mir mit, dass meine Tochter mit dem Auto schwer verunglückt sei.“ Dann habe das Gespräch ein „Herr Oberarzt Heitmann“ von der Klinik das Gespräch fortgeführt. „Er wollte zunächst bestätigt haben, dass er mit der richtigen Person spreche, nannte meine Vor- und Nachnamen, die ich bestätigen sollte.“ Der Anrufer habe Familienverhältnisse im Detail gekannt.

Es folgte der Bericht: Die Tochter habe das Rotlicht einer Ampel übersehen und sei mit einem anderen PKW – Insassen - eine 37-jährige Mutter mit ihrer 17-jährigen Tochter - zusammengestoßen. Nun habe auch zugetroffen, dass die Tochter an diesem Tag mit dem Auto unterwegs und unerreichbar war Es kam aber noch härter: So sei die Mutter noch am Unfallort noch verstorben, die Tochter liege schwer verletzt in der Klinik.

Er dürfe das als Arzt eigentlich nicht sagen, aber seine ebenfalls verletzte Tochter sei noch am Unfallort von der Polizei festgesetzt worden und nur gegen sofortige Zahlung einer Kaution käme sie frei. Und die Tochter habe gesagt: „Mein Vater wird die Kaution bestimmt zahlen!“

Auffallend war aber für unseren Senior, dass die Telefonanlage im Display „anonymer Anruf“ zeigte, für einen Anruf aus einer Klinik eher ungewöhnlich. Also forderte er den Anrufer mit dem Hinweis auf ständige Warnungen in den Medien auf, für einen Rückruf seine Telefonnummer anzuzeigen. Daraufhin brach der angebliche Oberarzt Heitmann das Gespräch abrupt ab.

Weil aber die Ungewissheit unseres Seniors weiterhin Bestand hatte, müssen wir auch noch von einem Happy End berichten: Am späten Nachmittag gegen 18.00 Uhr schloss wie gewohnt die Tochter die Haustüre auf, unversehrt und Ahnungslos. Bleibt noch festzuhalten, dass unser Berichterstatter noch ein Lob der Polizei bekam: Sein Verhalten wurde als sehr richtig bewertet!