Tausende Renten falsch berechnet

BRH-Euskirchen empfiehlt: Rentenbescheid unbedingt überprüfen

Über zig Jahre haben zehntausende Rentner zu wenig Geld erhalten! Das ergibt sich aus dem in diesen Tagen vom Bundesversicherungsamt veröffentlichten Tätigkeitsbericht für das Jahr 2008. Betroffen waren vor allem Rentenbezieher mit Hinterbliebenenbezügen, die Kinder erzogen haben.

Rund 26.000 Rentenbescheide wurden inzwischen von der Deutschen Rentenversicherung Bund überprüft. In mehr als jedem dritten Fall musste die Rentenbehörde Nachzahlungen leisten. Insgesamt geht es um rund 20 Millionen Euro. Im Durchschnitt erhöhte sich die Rente der Betroffenen um rund 57 Euro. Das Bundesarbeitsministerium bedauerte die Pannen und versicherte: „Niemandem geht etwas verloren."

Einen systematischen Fehler habe es auch bei der Berechnung von Ausbildungszeiten gegeben. In rund 148.000 von 215.000 überprüften Fällen ergab sich ebenfalls eine Rentenerhöhung für die Betroffenen. Die Erhöhung betrug insoweit im Durchschnitt nur 2,80 Euro.

Allerdings, so berichten die Medien, scheinen die Berechnungsfehler bei den regionalen Rentenversicherungsträgern die Ausnahme gewesen zu sein. Beim größten regionalen Rentenversicherungsträger, der Deutschen Rentenversicherung Rheinland mit 9,5 Millionen Versicherten, wurden 340 Fälle entdeckt, in denen Kinderzuschläge falsch berechnet waren.

Für die Zukunft, so versicherte die Rentenversicherung Bund, habe sie alle Maßnahmen ergriffen, damit sich in diesen Fallkonstellationen vergleichbare Fehler nicht mehr einschleichen können.

Der BRH-Kreisvorsitzender Hans Burggraf empfiehlt allen Rentnern insbesondere die im Rentenbescheid aufgelisteten Zeiten von Ausbildung, Erwerbstätigkeit, Kindererziehung, Arbeitslosigkeit und anrechnungsfreien Zeiten mit der eigenen Biografie abzugleichen.

Ergäben sich dabei Unstimmigkeiten, sollte unverzüglich der Rentenversicherungsträger um Überprüfung gebeten werden. Denn es gelte: Je häufiger es Veränderungen im Erwerbsleben gegeben habe, desto größer seien die Fehlermöglichkeiten. Oftmals sei schlicht ein Zahlendreher Ursache für eine niedrigere Rente.

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