Rückblicke
20.11.2023: BRH-Vorstand traf sich zum Jahresende
(Euskirchen) Im Rahmen eines Treffens im Euskirchener „Parkhotel“ tauschte sich der BRH-Vorstand unter Vorsitz von Vorsitzenden Hans Burggraf über die aktuelle Situation in der Verbandsarbeit aus. Dabei wurde u.a. zum Thema Touren „Urlaub ohne Koffer“ einmal mehr verdeutlicht, wie herausfordernd es für die Ehrenamtler immer wieder ist, interessante und finanzierbare nahe Ziele für die Ausflüge der Senioren zu finden.
Schatzmeisterin Stephanie Behrendt lieferte aktuelle Zahlen aus dem Kassenwesen des BRH Kreis Euskirchen, aus Bildungswerk BRH und BRH AG Reisen. Der informative Kurzbericht der Schatzmeisterin wurde als angemessen und ohne Anmerkungen zur Kenntnis genommen. Der Rückblick auf die örtliche BRH-Arbeit ging auch auf Pannen und Kritik bei den Touren 2023 ein. Als ganz beachtlich und erfolgreich wurden die BRH-Aktionen „Ihre Meinung ist gefragt! Mischen Sie sich ein“, „Alte Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht“ und das BRH-Sorgentelefon, das sich im Wesentlichen mit dem Thema „Alterseinsamkeit“ beschäftigt, bewertet.

setzten sich u.a. für den Erhalt der 'RVK-ServiceStation' am Bahnhof Weilerswist ein.
Zum TOP „Aus der Kommunalpolitik“ berichtete Vorstand Joachim Dürer u.a. zur Situation der ‘RVK-ServiceStation‘ am Bahnhof Weilerswist. Dort findet sich gerade für Senioren eine so wichtige Einrichtung, an der es Beratung zu allen Fragen rund um den ÖPNV, Verkauf von Einzel- und Mehrfahrten Tickets, Ausgabe von Fahrplänen und Kundenkarten sowie auch Annahme von Anregungen, Wünschen und Kritik gibt. Hier droht eine mögliche Schließung, da der Kreis zukünftig keinen Zuschuss mehr leisten will.
Der Vorstand stimmte der Meinung des Vortragenden zu: „Diese negative Entscheidung würde ein "Schlaglicht" auf die vielbeschworene Seniorenpolitik werfen!“ Er sprach sich deutlich gegen eine Schließung aus. Die Folge wäre allerdings, dass nun die Gemeinde Weilerswist einen Zuschuss von fast 70.000 € aufzubringen hätte. Zu dem Thema wurde dann auch vorgetragen, dass nach der aktuellen politischen Willensbildung der Gemeinderat wohl zustimmen wird.
Als Mitglied der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., die älteste Solidaritätsorganisation mit Kuba in Deutschland, war Joachim Dürer im Sommer bei einer Veranstaltung im kubanischen Generalkonsulat in Bonn. Anlass war der 70. Jahrestag des Sturms auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba, als Fidel Castro einen nationalen Aufstand gegen den Diktator Batista organisierte. Bei dieser Gelegenheit zeigte Dürer Unverständnis darüber, dass es bei den Vereinten Nationen mit USA und Israel zwei Stimmen gegen die Beendigung der US Blockade gegen Kuba gab, während ansonsten fast geschlossen (eine Enthaltung kam von der Ukraine) für ein Ende der US-Wirtschaftsblockade gegen Kuba gestimmt wurde.

Im Rahmen der geplanten Aktionen 2024 - für die erfreulicherweise eine Reihe von Vorschlägen vorgelegt wurden – bedauerte der Vorstand, dass die letzte Veranstaltung von "Verzälle, laache, klaafe" von Birgit Lorbach im Café-Restaurant „Vier Jahreszeiten“ im Senioren-Park carpe diem wirklich die letzte war. Mit dieser Runde "Verzälle, laache, klaafe" ging eine BRH-Ära zu Ende, die ursprünglich Corona geschuldet war und dazu diente, sich während der Pandemie in einigen Runden des Beisammenseins nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Der Vorstand verpasste nicht die Gelegenheit, sich bei der Ausrichterin zu bedanken.
November 2023: Schade, danke Birgit Lorbach

von "Verzälle, laache, klaafe"
Schade, Danke: Birgit Lorbach!
(Euskirchen) Die letzte Veranstaltung von "Verzälle, laache, klaafe" wurde von Birgit Lorbach im Café-Restaurant „Vier Jahreszeiten“ im Senioren-Park carpe diem gestaltet und wieder war es ein sehr geselliges Treffen mit netten Teilnehmern und erneut mit einigen vergnüglichen Vorträgen, bei denen es auch viel zu lachen gab. Schwerpunkte der Nachmittagsveranstaltung waren Gedichte und Geschichten zur vorweihnachtlichen Zeit: Bräuche, Familientraditionen, Rezepte.
Teilnehmerin Leni Schömer berichtet uns: „Es war ein wirklich schönes Treffen, wir haben große Freude gehabt und waren selten mit Spaß und bester Laune so erheitert.“ Das bestätigt auch die Organisatorin selbst: „Es war - auch dank der Damen des Restaurants Vierjahreszeiten - eine sehr gesprächige, entspannte und lustige Runde, die sich aber in dieser Form zum letzten Mal traf“.
Und in der Tat: Mit dieser Runde "Verzälle, laache, klaafe" ging eine BRH-Ära zu Ende, die ursprünglich Corona geschuldet war und dazu diente, sich während der Pandemie in einigen Runden des Beisammenseins nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Die Einladungen dazu richteten sich nie ausschließlich an BRH-Mitglieder, waren also stets offen für jeden.
Der BRH stellt nun diese Aktivität ein, dies aber nicht mit einer Trauerzeremonie, sondern gewohnt weiter heiter und optimistisch. Organisatorin Lorbach ließ nämlich eine Türe offen: „Mal schauen, was als Neues kommt.“ Gleichwohl verpasste der Seniorenverband nicht die Gelegenheit, der Ausrichterin eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken: „Schade, Danke, Birgit Lorbach!“
7. Nov 2023: Bei der „Deutschen Marke des Jahrhunderts“ und dann ab ins Bergwerk
(Euskirchen) Im Rahmen seines Besuchsprogramms 2023 war der Seniorenverband BRH diesmal mit Tourleiter Hartmut Behrendt in der Eifel unterwegs. Zunächst dort, wo einst Oswald Matheis 1873 in Olef eine Pappenfabrik gründete. Heute fanden die Senioren dort einen der führenden Anbieter für Einmalgeschirr im erlesenen Kreis der großen „Deutschen Marken des Jahrhunderts“: Papstar GmbH. Empfangen von Bernd Born, Head of Media, Communication & Marketing, der zunächst auch die Vorstellung des Unternehmens inklusive der Produktphilosophie übernahm.
Anschließend ging es mit Lagerkoordinator Michael Massong auf eine hochinteressante Besichtigungstour im Standort Kall als Lager- und Logistikzentrum. Hier lagern über 7000 Artikel für Handel, Industrie, Gastronomie, Schnellverpflegung und Endverbraucher, bestehend aus Einweggeschirr und -artikel, Verpackungsmittel, Hygieneprodukte, Haushaltshelfer. Einfach alles für den „gedeckten Tisch“, also auch Dekorationsartikel und Zubehör sowie Geschenkpapier, -band, -tüten, Glückwunschkarten.
Die Produkte kommen von 180 Lieferanten aus der ganzen Welt. 80 % aus Europa und 20% aus Fernost, z.B. Müllbeutel aus China. Im Logistikzentrum Kall werden am Tag durchschnittlich 2.500 Paletten bewegt, davon verlassen 1.300 oder 40 000 Kartons den Standort. Monatlich sind das 10.000 Lieferungen mit einem Gewicht von 3.800 Tonnen.
Mit Besuchertüten für die Senioren endete ein überaus interessanter und informationsreicher Morgen. Teilnehmer Günter Gymnich war begeistert: „Interessant: Neben Pappe werden z. B. für Teller verstärkt nachwachsende Rohstoffe wie z. B. Zuckerrohr oder Palmblätter eingesetzt!“ Und in der Tat: Große Teile des Papstar-Sortiments bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Frischfaser-Karton, Zuckerrohr, Palmblatt, Bambus, Mais oder auch Agrarreste, sind biologisch abbau- und zersetzbar.
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Bei Papstar in Kall
Fotos: Günter Gymnich - Klick auf's Bild = Großbild
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Papstar in Kall und Bleibergwerk Grube Wohlfahrt in Hellenthal
Fotos: Bernd Koherr - Klick auf's Bild = Großbild
Nach dem Mittagstisch ging es dann in die „tiefe Eifel“ von der Kenner sagen: „...für mich der schönste und ruhigste Fleck der Welt. Wenn ich Eifel höre, denke ich an Ruhe, Natur und Gelassenheit." Der Seniorenverband hatte dazu die Grube Wohlfahrt in Hellenthal als Ziel. Über breite Treppen mit Zwischenpodesten gelangt man ins Bergwerk, wo ganzjährig eine Temperatur von nur 8 °C herrscht. Warme Kleidung und festes Schuhwerk waren also besorgt, eine gewisse Grundfitness sollte mitgebracht werden.
Wer sich die Prozedur zutraute – es soll hier nicht verschwiegen werden, dass einige Teilnehmer den Besuch des Museums und der kleinen Ausstellung über Tage bevorzugten – erlebte eine lehrreiche Führung durch Teile des Bleibergwerkes. Unter anderem ein gerades Stück der alten Förderbahnstrecke. Man erfuhr allerhand interessante Sachen über das Bergwerk und die Bergleute. Zu entdecken gab es sogar noch Spuren der bergmännischen Arbeit vom ausgehenden Mittelalter bis hin zum Bergbau des 19. Jahrhunderts, in dem noch mit Schwarzpulver gesprengt wurde.
Auch über das Leben der Bergleute und die Erdgeschichte der Eifel: Eine Besonderheit sind die über 100 Jahre alten Zeichnungen, welche die ehemaligen Bergleute an den Wänden hinterlassen haben. Noch einmal Günter Gymnich: „Besonders beeindruckend der sogenannte ‘Kleine Stollen‘. Von Hand geschlagen und nur 50 cm breit und 90 cm hoch. Was für eine Arbeit im 16. Jahrhundert.“
Mit dem Besuch des Bergwerks endete dann auch ein hochinteressanter Tag, von dem Teilnehmerin Marlene Notarius für uns festhielt: „Einmalig, hochinteressant, geradezu phantastisch.“
Die Fotos brachten uns die Teilnehmer Bernd Koherr und Günter Gymnich mit.
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Bleibergwerk Grube Wohlfahrt in Hellenthal
Fotos: Günter Gymnich - Klick auf's Bild = Großbild
15. Oktober 2023: Unterwegs im Palmengarten in Frankfurt
Fotos wollen Ausgleich zum grauen Alltag bieten
(Euskirchen) Offensichtlich leben wir in Krisenzeiten, schlechte Nachrichten aus aller Welt begegnen uns täglich. Auch für die Wettermacher steht angesichts des Anmarschs eines Novembers eine Klimaverbesserung sicher nicht in deren Pflichtenheft.
Damit unser inzwischen kühler Alltag nicht ständig mit aufwühlenden Nachrichten beginnt, kommt uns die Nachricht des BRH Mitglieds Robert Klütsch gerade richtig. Sie bietet uns einen guten Ausgleich zum meist grauen und auch kühleren Tagesgeschehen.
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Unterwegs...im Palmengarten in Frankfurt
Fotos: Robert Klütsch - Klick auf's Bild = Großbild
„Der plötzliche Rückfall in die ‚Eiszeit‘ beim Blick nach draußen“ - so berichtet uns der Senior – „erinnert mich an die zurückliegenden Sommertage des Jahres.“ So möchte unser Berichterstatter allen BRH-Mitgliedern ein paar optische sommerliche Erinnerungen mit einem Besuch des Palmengartens in Frankfurt übermitteln. „Auch als Ausgleich für die momentan dominierenden schrecklichen Bilder des Zeitgeschehens!“
Anm. des BRH: Der Palmengarten ist ein einer von drei botanischen Gärten in Frankfurt am Main, ein überdimensionaler Wintergarten mit 22 ha, einer der größten Gärten seiner Art in Deutschland und ein Hort für exotische Pflanzen.
10.10.2023: 10. Oktober 2023 - Marcienne Collection Heinsberg und Aachener Printen
„Man kam sich vor wie auf dem Traumschiff.“
(Heinsberg/Aachen) Wer nicht dabei sein konnte, hat etwas verpasst! Verpasst zum Beispiel ein Highlight jeder „Traumschiff-Folge“: Die Damen der diesmal von den BRH-Senioren besuchten Modenschau erschienen als Engel verkleidet und kredenzten zum Kaffee, begleitet von sprühenden Funken, die mit brennenden Wunderkerzen bespickten Torten.
Aber von vorne: Diese Tour „Urlaub ohne Koffer“, zunächst zur Modenwelt der Marcienne Collection in Heinsberg bereitete den Senioren einen überaus schönen Tag mit Tourleiterin Karin Olschewski. Sie begann mit der Modenschau, schon total weihnachtlich ausgerichtet.
So hatten sich die doch schon etwas „reiferen“ Models als Lichterengel verkleidet, was schon gleich einen lustigen Aha-Effekt auslöste. Zum Schluss kam dann der Höhepunkt dieses Teils der Modenschau mit dem eingangs erwähnten funkensprühenden Aufmarsch, was dann doch manches Auge zum Leuchten brachte. Eine Teilnehmerin begeistert: „Man kam sich vor wie auf dem Traumschiff.“
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Mode in Heinsberg und Aachener Printen
Fotos: Bernd Koherr - Klick auf's Bild = Großbild
Zum Mittagstisch besuchte man dann den Landgasthof Luthen und fand übereinstimmend: „Das Essen war ok.“ Die BRH-Tour wurde dadurch kräftig unterstützt: Das Essen war reichlich, so gab es leckere Hühnersuppe und zum Hauptgericht einen sehr leckeren Beilagen Salat. Alle waren sehr zufrieden!
Bei der folgenden Fahrt zum nächsten Besuchspunkt nach Aachen eine weitere Überraschung: Fahrer Udo Zeller, der wieder einmal von allen Seiten mit Lob bedacht wurde, stand plötzlich vor einer gesperrten Straße. Es gab keine Wendemöglichkeit. Die Folge: Er musste mit dem Bus eine lange Strecke rückwärtsfahren und entdeckte dann einen Feldweg, den er kurzerhand als Fahrweg nutzte. Die Senioren nahmen es mit Humor: „Wir wurden etwas durchgerüttelt, was unserer Verdauung bestimmt gut tat.“ Gefühlt hatten jedenfalls alle einen Mordsspaß dabei, angesichts der vielen Kommentare gab es viel zu lachen.
Am Nachmittag war man dann noch zu Gast in einer typischen Aachener Printenbäckerei, wo es nicht nur viele Informationen zum Nationalgebäck der Aachener gab. Es wurde reichlich probiert! Anschließend wurde der Laden - so entstand der Eindruck - fast leergekauft. Auf der Rückfahrt war die Stimmung dann bestens, man fand auch noch zum Singen: „...hab mein Wagen vollgeladen!“
Die Fotos von dieser Tour hat uns wieder einmal dankenswerter Weise Bernd Koherr mitgebracht.
12. September 2023: Wunderschöne Rheinaussicht genießen
Eine Erlebniszeit in Unkel am Rhein
(Euskirchen) Eine Erlebniszeit in Unkel am Rhein bot der BRH-Tag „Urlaub ohne Koffer“ diesmal unter der Regie des Tourenleiters Hartmut Behrendt, geschmückt mit einer Bötchenfahrt, was für die meisten Senioren den Tag wieder einmal zu einem einzigartigen Erlebnis machte. Immer wieder beeindruckend die schönen Momente, die verzaubern: Den frischen Wind auf der Haut spüren, den wohl besten Blick auf die vorbeiziehende Landschaft genießen, den speziellen Charme des Schiffes spüren...
Die MS Beethoven bot dazu die Bühne bei einem Bilderbuchwetter, weil nicht zu heiß, gezeigt wurde die atemberaubende Landschaft des Rheins von Bonn bis Unkel. Und hinter den sieben Bergen fanden die Senioren keine Zwerge, dafür aber einen angenehmen Aufenthalt bei Kaffee und Kuchen in der Traditionsgastronomie aus dem 17. Jahrhundert, das „Rheinhotel Schulz“.
Die Fotos stammen von Bernd Koherr, sie ermöglichen uns nachträglich noch einmal einen Gang durch die engen Gassen der Landstadt bei Neuwied am Naturpark Rhein-Westerwald.
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Rheinfahrt
Fotos: Bernd Koherr - Klick auf's Bild = Großbild
Wir haben wieder einmal einige Stimmen zur Tour eingefangen, so schreibt uns Marlene Notarius ins Buch: Unsere Anfahrt mit den Bus zum Fähranleger war zeitig, so konnten wir dort schon viel Rheinluft schnuppern. Die Uferpromenaden des Rheins sind vom Schiff aus immer wieder sehenswert. Angekommen in Unkel, war für uns schon im “Hotel Schulz“ alles für eine gemütliche Kaffeetafel, die großen Zuspruch fand, bereit. Nun waren wir gerüstet, Unkel zu erkunden. Die kleinen Gassen und Fachwerkhäuser ergeben so ein gewisses Flair, was wir alle aufgenommen haben. Höhepunkt war das Innere der Kirche, filigran und fein, aber auch prunkvoll, es hat uns einfach überwältigt. Nachhaltige Gespräche gab es dann noch am Rheinufer, auf den Bänken unter den Platanen vor unserer Rückfahrt.
Besonders glücklich war Teilnehmerin Rosemarie Büser: Die Rheinfahrt war wunderschön, das Hotel super, man hatte eine einzigartige Außensicht auf dem Rhein, und ich hatte auch noch die Gelegenheit, in Unkel eine alte Freundin (90) zu besuchen.
Und Teilnehmer Dieter Höller meint: Die Fahrt mit dem Bus bis Bonn war etwas besser, als mit der DB, auch im Hinblick auf das Hinkommen von Bahnhof Bonn zur Schiffsanlegestelle, da so die Benutzung der Buslinie vom Bhf bis zum Schiffskiosk (KD statt Bonner Schifffahrt) entfiel. Die Schiffstour war sehr schön! Das Kaffeetrinken war auch gut...auf der Sonnenterasse! Die Aufenthaltsdauer in Unkel war allerdings zu einer Ortserkundung mit dem Willi Brandt Altersdomizil/Museum zu kurz. Das Wetter spielte glücklicherweise mit und auf der Rückfahrt bis Bonn schmeckte ein leckeres Eis auf dem Schiff auch.
Und auch das passiert immer wieder...
...und macht das Bahnfahren zur Glücksreise. Geplant war eigentlich, dass die Senioren zur Anfahrt nach Bonn am Rhein die Deutsche Bahn bemühen. Leicht gedacht, aber schwer umsetzbar. Die Bahn meldete nämlich über die Medien plötzlich Probleme auf der Strecke, kündigte Zugausfälle an, versprach teilweise Ersatzverkehr mit dem Bus. Weil Genaues keiner sagen konnte, wurde die Bahn rechtzeitig angeschrieben und um Auskunft gebeten. Die Antwort bei etlichen Erinnerungen war immer gleich: Derzeit erhalten wir sehr viele E-Mails und Poststücke. Wir geben unser Bestes, um jede Zuschrift so schnell wie möglich zu bearbeiten und bitten Sie daher von Sachstandsrückfragen abzusehen. Wir kommen unaufgefordert auf Sie zu.
Es kam aber nichts! Wer mit der Bahn reist, weiß wohl offensichtlich genau: Es wird oft eine Horror-Tour. Es gab einfach keinerlei Information wie, wann und ob wir überhaupt nach Bonn und wieder nach Euskirchen kommen...
Mittwoch, 30. August 2023: Duisburger Hafenbesichtigung

Als es nur um Kohle, Kohle, Kohle und noch mehr Kohle ging
(Duisburg) Mit einer 40-köpfigen „Großfamilie“ des Seniorenverband BRH startete Tourenleiter Volker Lohmeyer zu einem Besuch des Duisburger Hafen, unterstützt vor Ort von einem Zeitzeugen, Erich Schauder, der seit 1985 das wirtschaftliche Auf und Ab im Hafen begleitet hat, den Niedergang der Kohle und den Aufschwung der Container-Schifffahrt miterlebte.
Schauder konnte also bei seinen Erläuterungen aus dem Vollen schöpfen und seine Zuhörer staunten: „Es sind einfach ungeheuer viele interessante Details, über die er sehr anschaulich und sehr detailliert berichtet.“
Schauder war in seiner aktiven Zeit bei vielen Projekten verantwortlich, die Kohleinseln zwischen den Kanalteilen so umzubauen, dass heute dort fast ausschließlich Container, aber auch PKW und anderes Stückgut, umgeschlagen werden. So schlug er einen Bogen von einst mit dem Hinweis „Für die Hafengesellschaft ging es damals nur um Kohle, Kohle, Kohle und noch mehr Kohle“ zu einer beeindruckenden Information über die geschichtliche Entwicklung des Duisburger Hafens.
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Duisburger Hafen
Fotos: Volker Lohmeyer - Klick auf's Bild = Großbild
Um seinerzeit den schier unendlichen Energiehunger der Stahlerzeuger in Duisburg und den schnell wachsenden Produktionsstätten am Rhein zu befriedigen, war zunächst bei natürlichem Verlauf der Ruhr ein Ruhrkanal im Jahr 1716 angelegt worden, um dort manuell die über die Ruhr in kleinen Schiffen angelieferte Kohle, in größere Schiffen umzuladen und zu den Verbrauchern zu transportieren. Dieser erste Ausbau reichte dann aber nicht, der Hafenkanal wurde um eine Abzweigung, wie eine Gabel, Nord - und Südhafen, ausgebaut. Dort wurde die Kohle per Eisenbahn angeliefert. Die Entladung der Kohle wurde dann immer mehr automatisiert, bis ganze Güterwaggons über einen Kippmechanismus auf einmal entladen werden konnten.
Auch diese Maßnahme reichte schnell nicht mehr, so dass zur Anlegung eines zweiten Hafenkanals die Ruhr weiter südlich umgeleitet wurde. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Wasserstraße dann aber noch einmal nach Süden verlegt, so dass sie jetzt ca. 300 Meter südlicher als früher verläuft. Der neue Hafenkanal wurde ebenfalls noch um drei weitere Abzweigungen, sogenannte Halbinseln, die Hafenbecken A, B und C, im Jahre 1908 erweitert.
Zum Schauders Bericht gehörte auch der Hinweis, dass bis zum Ende des 2. Weltkrieges im Duisburger Hafen ausschließlich Kohle umgeschlagen wurde. Erst nach Kriegsende wurde die Kohle durch die preiswerteren Energieträger, die Mineralöle, verdrängt.
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Duisburger Hafen
Fotos: Bernd Koherr - Klick auf's Bild = Großbild
Somit wurden stetig die ehemals genutzten Kohleinseln für neue Nutzungen umstrukturiert, wie Umschläge für Mineralöle, Eisenerze, Stahlstück Güter, Schrott, kombinierter Ladungsverkehr und die heute nicht mehr weg zu denkenden Container Umschläge. Mittlerweile existieren neun Container Terminals. Das erste wurde 1984 in Betrieb genommen.
Um die optimalen Logistikabläufe zu gewährleisten, bietet der Duisburger Hafen die Trimodalen Umschlagmöglichkeiten an. Schauder zeigte und erwähnte wiederholend, wie wichtig diese Schnittstellen sind, an denen, von Schiff, Eisenbahn und LKW, die Güter wechselnd in Kombination umschlagen werden können.
Am Nachmittag wurde das auch ehemalige Krupp Hüttenwerk, das 1993 den Betrieb einstellte, besichtigt. Heute befindet sich auf dem 265 ha, 371 Fußballfelder großem Gelände eines der größten Logistik Standorte „Logport I" in Europa. Ab 1998 hat die Hafengesellschaft dort ca. 50 Logistik Betriebe angesiedelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich stark beeindruckt.
Der Duisburger Hafen „duisport" ist der größte Binnenhafen der Welt mit 4 Millionen TEU Umschläge im Jahr und ist somit die führende Logistikdrehscheibe in Zentraleuropa. 2016 wurde das 300-jährige Hafenjubiläum gefeiert. Auf dem 1550 ha großem Gelände sind ca. 300 Transport- und Logistik Firmen, die das operative Geschäft auf der gepachteten Infrastruktur der Hafen AG abwickeln. Pro Jahr werden 20.000 Schiffe und 25.000 Züge abgefertigt und erreichen pro Woche bis zu 100 nationale und internationale Ziele.
52.000 direkt und indirekt hafenabhängige Beschäftigte arbeiten in rund 300 Transport- und Logistikunternehmen im gesamten Duisburger Hafen. Die Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens ist die Duisburger Hafen AG, deren Eigentümer zu zwei Dritteln NRW und zu einem Drittel die Stadt Duisburg sind.
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Duisburger Hafen
Fotos: Peter Goldschmidt - Klick auf's Bild = Großbild
Für einen BRH-Teilnehmer galt bei dieser Tour „Urlaub ohne Koffer“ dem Ziel Duisburg ein besonderes Interesse: Peter Goldschmidt hatte dort ab 1963 für 17 Jahre "nebenan" gelebt: Vor über 50 Jahren in Oberhausen. Er erinnert sich: „Ich durfte u.a. Anfang der 70-er Jahre bei der König-Pils-Brauerei als Werkstudent arbeiten und einmal bei Thyssen-Krupp mit einem Kumpel eine Nachtschicht im Kran einer Werkshalle der Stahlindustrie erleben.“ Seine Feststellung bei dem Besuch: “Nicht nur die Luft und das Straßenbild haben sich verändert. Die Arbeitsfelder wurden auch neu strukturiert.“ Das frühe Aufstehen für diese Tour habe sich gelohnt.
Der Duisburger Hafen war also für die Senioren wirklich eine Reise wert. Wer in Duisburg schon einmal war, konnte mit Erstaunen feststellen, wie rasant sich dieses Areal verändert hat. Aber auch ohne Vorkenntnis gewann man eine Vorstellung, welche Dimensionen dieser Hafenbereich heute hat.
Die Fotos zu dieser Tour haben uns Peter Goldschmidt, Bernd Koherr und Volker Lohmeyer mitgebracht.
Mit dieser BRH Tour nach Duisburg verabschiedet sich Volker Lohmeyer vom BRH als Tourleiter aus persönlichen Gründen.
Er bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die ihn in den vergangenen Jahren auf seinen Tages- und Mehrtagestouren begleitet haben.
Volker Lohmeyer hat sich über die rege Teilnahme und die stets positiven Rückmeldungen für seine Tourideen immer sehr gefreut.